Kirchenbaracke Wolletz (entwidmet)

Im Jahr 1970 ließ der Baubetrieb der Staatssicherheit in der Deutschen Demokratischen Republik in Wolletz die Kirchenbaracke bauen. Vorher stand in Wolletz eine Fachwerkkirche, die auf Geheiß der Staatssicherheit abgerissen wurde. Schließlich galt Wolletz als ein besonderer Ort für die politische Ordnung in der DDR. Erich Mielke wurde im Jahr 1957 zum Leiter des Ministeriums für die Staatssicherheit und ließ das Gelände um das Wolletzer Schluss abriegeln. Auf den Landkarten der DDR wurde die Ortschaft gestrichen. Das Jagdschloss Wolletz wurde mit Millionen Geldern aus Regierungskassen umgebaut, sodass Gästehäuser entstanden, ein Fuhrpark aufgebaut werden konnte und auch ein Backhaus entstand. Mielke soll regelmäßig nach Wolletz Jagdgesellschaften eingeladen haben und mit seinem Sohn auf dem Schloss viel Zeit im Jahr verbracht haben.
Thomas Schmid hat in einer Kolumne der WELT dazu geschrieben:
https://schmid.welt.de/2014/11/19/treibjagd-wolletz/

Im Jahr 2020 wurde die Kirchenbaracke, aufgrund von Baufälligkeit, entwidmet. Nachdem über Jahrzehnte darin Gottesdienste, Amtshandlungen und Christenlehre stattfanden, kann das Gebäude aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden.
Über die Entwidmung ist ein Bericht in der Märkischen Oderzeitung zu finden:
https://www.moz.de/abriss-entwidmung-der-kirchen-baracke-von-wolletz-50876533.html

Foto: Schünemann